Liebe Brigitte! Worte auf den Prüfstand legen? Finde ich klasse! Ich bin ein Wort- und Definitionsfetischist! (Muss ich sein, versuche schließlich als Autorin irgendwie mal zu punkten...) Dass ein Wort wie "absolut" Hochkonkunktur hat bzw. absolut zu oft verwendet wird, liegt meines Erachtens daran, dass heutzutage im allgemeinen Mediengetöse jeder versucht "durchzudringen" im Sinne von gehört und wahrgenommen zu werden. Schwierig, angesichts der Masse des Inputs. Deshalb ist eine weitverbreitete Suchtkrankheit entstanden: Die Gier nach Superlativen, um eine verbale Duftmarke zu setzen, die niemand übersehen kann. Hab ich nicht - fast - alle Sinne schön falsch in diesem Satz gemischt...? Aufmerksamkeit erzeugen kann man auch ohne höchste Steigerunsgformen, die suggerieren wollen: "Ich bin wichtig!" Wenn es keine andere sprachliche Form des Superlativs gibt, hilft sich der Wortstümper mit Vokabeltrümmern wie Mega-, Giga-, Ultra-, je nach Anlanss auch gern Horror-, die vor das zugehörige Nomen gesetzt dessen Wertigkeit liften sollen. Beispiel: Es gibt kaum noch Unfälle, aber dafür Horrorcrashs en masse. Im Jahre 2006 einen Sturm schon als "Jahrhunderthurrikan" zu bezeichnen finde ich gelinde gesagt voreilig - aber durchaus seriöse Zeitungsredaktionen tun so etwas, ohne rot zu werden. Absolut gehört eben auch zu diesen "Aufwertungsvokabeln", die um Aufmerksamkeit werben. Muss ja niemand drauf hereinfallen...
Liebe Brigitte!
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Dass ein Wort wie "absolut" Hochkonkunktur hat bzw. absolut zu oft verwendet wird, liegt meines Erachtens daran, dass heutzutage im allgemeinen Mediengetöse jeder versucht "durchzudringen" im Sinne von gehört und wahrgenommen zu werden. Schwierig, angesichts der Masse des Inputs. Deshalb ist eine weitverbreitete Suchtkrankheit entstanden: Die Gier nach Superlativen, um eine verbale Duftmarke zu setzen, die niemand übersehen kann.
Hab ich nicht - fast - alle Sinne schön falsch in diesem Satz gemischt...? Aufmerksamkeit erzeugen kann man auch ohne höchste Steigerunsgformen, die suggerieren wollen: "Ich bin wichtig!" Wenn es keine andere sprachliche Form des Superlativs gibt, hilft sich der Wortstümper mit Vokabeltrümmern wie Mega-, Giga-, Ultra-, je nach Anlanss auch gern Horror-, die vor das zugehörige Nomen gesetzt dessen Wertigkeit liften sollen. Beispiel: Es gibt kaum noch Unfälle, aber dafür Horrorcrashs en masse. Im Jahre 2006 einen Sturm schon als "Jahrhunderthurrikan" zu bezeichnen finde ich gelinde gesagt voreilig - aber durchaus seriöse Zeitungsredaktionen tun so etwas, ohne rot zu werden.
Absolut gehört eben auch zu diesen "Aufwertungsvokabeln", die um Aufmerksamkeit werben. Muss ja niemand drauf hereinfallen...
schön geschrieben...hach..du hast es auf den punkt gebracht...
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